Interviews mit armen Kindern aus Fayoum ? ein mutiges Abenteuer


Tunis ist kein Land, sondern ein Dorf in El Fayoum. Trotz der Projekte, die dort stattgefunden haben, um die Wirtschaft und das Leben der Leute zu verbessern, sind die Leute dort sehr arm. Der Zustand dieses Dorfes ist eigentlich interessant, weil es zeigt, wie arm die anderen Dörfer sind, die diese Projekte nicht hatten.

Während unserer Klassenfahrt in Fayoum schlug Samir, der Reiseführer, vor, dass wir eine Tour durch das Dorf machen. Dann kam manchen Schülern die Idee, dass sie ein bisschen Geld abgeben, aber dann sagte Samir, dass es zu gefährlich ist, den Kindern direkt Geld zugeben. Ein anderer Vorschlag war, Süßigkeiten zu kaufen und sie zu verteilen. Samir hatte noch den Vorschlag, dass wir Kontakte knüpfen, während wir die  Süßigkeiten verteilen. Und das war’s!!!!!!!!!  Wir machten ein Projekt daraus!!!
Das Projekt war, dass wir die Kinder fragen, was sie arbeiten wollen und was sie in Tunis besser machen wollen würden.

Als wir losgegangen sind, sind 3 Schüler einen anderen Weg gegangen, wo es viel ärmere Leute gibt, als die, die in der Mitte des Dorfes leben. Obwohl das Dorf aus nur vier Straßen bestand, hatten diese vier Straßen so viele Geschichten, dass die Schüler für ihr Projekt ca. 3 Stunden gebraucht haben.

Das durchschnittliche Alter der Kinder beträgt ca. 10 Jahre, sehr viele waren zwischen 5 und 8 Jahren alt, aber auch manche waren zwischen 12 und 16 Jahren alt. Die Fragen kamen zuerst ohne eine bestimmt Reihenfolge, aber in den folgenden Interviews haben wir dieselbe Reihenfolge eingehalten. die meisten Kinder wollten Fußballspieler und Ärzte werden. Aber als wir sie gefragt haben, ob sie als Arzt die armen Leute umsonst behandeln würden, sagten sie: „Natürlich nicht!“. Das war schockierend!!!!!

Es hat uns sehr berührt, dass die Kinder nicht wussten, was sie in dem Dorf verbessern wollten und mehrere wussten auch nicht, was sie einmal arbeiten wollen. Am meisten hat uns eine Situation beim Verteilen der Süßigkeiten berührt:  Es gab eine Mutter, deren Kind in der Schule war und erst kurz vor unserem Besuch heimgekommen war. Der Junge war sehr müde und schlief, aber seine Mutter hat ihn extra aufgeweckt, damit er Süßigkeiten bekommt. Wir haben auch gelernt, dass man sehr dankbar und einverstanden mit seiner Situation sein muss. Die Leute in Tunis sind dankbar und zufrieden, obwohl sie sehr arm sind und ein ganz schlechtes Leben führen. Wir haben auch gelernt, dass die Ignoranz in Ägypten nicht von den Eltern herrührt, sondern von den Schulen, weil die Kinder zur Schule gehen und trotzdem nichts lernen. Die Kinder in Tunis gehen zur Schule, aber helfen auch ihren Eltern in der Freizeit. Das heißt nicht, dass sie nicht spielen! Nein, sie spielen auch nach der Schule und haben sehr interessante Talente, die man bei der Verbesserung ihres Lebens nutzen könnte.

Videos und weitere Bilder hierzu können demnächst unter folgendem Link angesehen werden:
http://www.youtube.com/user/RATechReviews

Rimo, Salma, Mariam & Yassin
Klasse 7b



Nachtrag:

Nachdem die Schüler ihre Interviews beendet hatten, trafen sie sich in ihrer Unterkunft zu einer Diskussionsrunde zusammen. Folgende Ideen, wie man das Leben der Einwohner von Tunis angenehmer gestalten könnte, wurden dabei gesammelt:
  • Man könnte in Tunis ein Kulturzentrum bauen, damit die Kinder dort ihre Talente entdecken und ausleben können. Hier leben nämlich richtige Künstler, wie das Mädchen unten auf dem Bild, die erst 12 Jahre alt ist und schon so schön Töpfern kann.

  • Man kann den anderen Klassen an der ESK von der tollen Klassenfahrt nach Fayoum erzählen und sie ermuntern, auch eine Fahrt dorthin zu machen.

  • Man kann allen Menschen von den schönen Töpferei-Produkten erzählen und sie so bekannter machen, so dass die Menschen, die in den Töpfereien arbeiten, mehr Geld verdienen und die Mädchen eine bessere Ausbildung bekommen.

  • Die Kinder der ESK können eine „Patenschaft“ mit einem Kind aus Tunis eingehen und sie ein wenig unterrichten und sich mit ihnen unterhalten.
Also, fahrt auch ihr nach Fayoum, schaut euch Tunis an und unterhaltet euch mit den Kindern dort – man lernt sehr viel daraus!

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