Der PAD - Ein Monat lang in Deutschland


Vom 16.8. bis zum 15.9.2016 nahm ich am Pädagogischen Austauschdienst (PAD) in Deutschland teil. An diesem Programm sind Schüler aus der ganzen Welt beteiligt. Prinzipiell gab es vier Stationen: Bonn, München, Mülheim an der Ruhr und Berlin. Dies war mein erstes Mal in Deutschland und, obwohl ich wusste, dass ich zwei Wochen Schule verpassen würde, die ich später nachholen müssen würde, war ich sehr gespannt.
Da wir, die neun ägyptischen Preisträger, die letzten waren, die in Bonn angekommen sind, waren alle anderen schon ins Bett gegangen. Erst am nächsten Tag konnten wir die anderen Preisträger aus unseren Gruppen kennenlernen. Meine Gruppe, Gruppe 38, bestand aus Türken, Ivorern, Kamerunern, Venezolanern, Georgiern und Ägyptern. Dazu kamen noch zwei deutsche Reiseleiter und eine Begegnungsschülerin. Am Anfang war die Fremdheit zwischen uns deutlich zu erkennen.



Während unserem fünftägigen Aufenthalt in Bonn besuchten wir das Museum ,,Haus der Geschichte”, besichtigten die Innenstadt und den Botanischen Garten, gingen auf eine Exkursion nach Köln, wo wir eine  sehr tolle Führung hatten, und unternahmen eine Wanderung in Königswinter. Am letzten Tag gab es den internationalen Abend. An diesem Abend stellen alle Preisträger aus verschiedenen Gruppen jeweils ihr Land vor. Dies jedem die Möglichkeit einen besseren Einblick in andere Kulturen und ihre Traditionen zu bekommen und weitere Preisträger  aus anderen Gruppen kennenzulernen. Nach diesen fünf Tagen kannten wir uns ein bisschen besser.
Es ging dann los nach München, um dort weitere fünf Tage zu verbringen. In München verbrachten wir viel Zeit am Marienplatz, besuchten das Deutsche Museum, gingen in ein Improtheater, was sehr witzig war, fuhren den Olympiaturm und am folgenden Tag die Zugspitze hoch, wobei es sich in beiden Fällen um sehr schöne Aussichten handelte, besuchten die BMW-Welt und schließlich auch die Allianz-Arena. Auch in München bat sich mehrmals die Gelegenheit, andere Gruppen zu treffen. Als Gruppe waren wir nach insgesamt zehn Tage viel näher zusammengewachsen.



Danach machten wir uns auf den Weg zurück nach Nordrhein-Westfalen. Diesmal jedoch war unser Aufenthalt bei Gastfamilien in Mülheim. Ehrlich gesagt hatte ich mir Sorgen darüber gemacht, wie diese zwei Wochen aussehen würden. Letztendlich kannte ich diese Familie fast gar nicht. Schon am ersten Tag wusste ich aber, dass ich mich bei dieser Familie wohl fühlen konnte. Mit meinem Gastbruder konnte ich mich sehr gut verstehen und seine Eltern waren auch sehr nett. Zusammen unternahmen wir sehr viele Sachen. Unter anderem spielten wir Laser-Tag, fuhren mit dem Zug nach Düsseldorf, um andere Preisträger zu treffen, und gingen in den Zoo. Während dieser zwei Wochen musste ich auch mit meinem Gastbruder zur Schule gehen. Dies war schon interessant, da ich dadurch seine Schule mit meiner eigenen vergleichen konnte. Währenddessen gab es auch zwischendurch immer wieder Ausflüge für uns und unsere Gastgeschwister. Beispielsweise fuhren wir nach Essen, Oberhausen und Münster. Außerdem gab es auch einen so genannten PAD-Unterricht, der nicht unbedingt anspruchsvoll war, aber sich zugleich als ziemlich unterhaltsam herausstellte.

            
       


Die letzte Station war, wie vorhin erwähnt, Berlin. Uns war bewusst, dass wir uns bald voneinander verabschieden müssten. Deswegen wollten wir diese letzten fünf Tage miteinander genießen. Gemeinsam besichtigten wir das Brandenburger Tor und den Berliner Dom, besuchten das Museum ,,Story of Berlin”, waren auf der Museumsinsel, wo wir die Wahl zwischen zwei Museen hatten, besuchten ein Konzentrationslager in Oranienburg, liefen durch das Holocaust-Mahnmal und spielten auch an einem Abend Minigolf. Mit anderen Gruppen erhielten wir eine Busführung durch die Hauptstadt, besuchten den Reichstag und waren gemeinsam im Spreewald. An unserem letzten Abend miteinander als Gruppe spielten wir Bowling, wobei wir relativ viele Fotos machten. Am allerletzten Abend buchte der PAD für alle Gruppen ein Partyboot, auf dem wir unsere Zeit zusammen feiern konnten. Als der Abend zu Ende war, verabschiedeten wir uns alle voneinander. Es war sehr traurig und emotional.



  


Nun war der PAD zu Ende. Mit vielen schönen Erinnerungen und bereichernden Erfahrungen ging es wieder zurück nach Hause. In dieser knappen Zeit war ich insgesamt in fünfzehn Städten Deutschlands. Rückblickend merke ich, wie meine Gruppe, in der zunächst Distanz herrschte, nun zu einem starken Bündnis von Freundschaft und Vertrautheit geworden ist. Außerdem habe ich auch neue Freunde aus anderen Gruppen kennengelernt, die beispielsweise aus Bulgarien, Usbekistan, Montenegro, Palästina und der Türkei kamen. Die werde ich nie vergessen. Meine Gastfamilie ebenso nicht. Jedenfalls hat es sich gelohnt, die paar Tage Schule zu verpassen. Mit Sicherheit werde ich diesen Monat immer in Erinnerung behalten!


 
                                                                                                                                              "Omar Wassif"


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